Amtseinführung
von Pfarrvikar
Thomas Geuppert
durch Dekan Hermann Becker |
Bist du der, der kommen soll?
Thomas Geuppert wurde als Pfarrvikar offiziell eingeführt
Rechtenbach (yvv)
Der Tag hätte nicht passender sein können: am 3.
Adventssonntag, am Fest Gaudete („Freuet Euch“) wurde
Pfarrvikar Thomas Geuppert von Dekan Hermann Becker in der
Rechtenbacher Pfarrkirche Maria Heimsuchung offiziell in sein Amt
eingeführt.
Dass dies für die Rechtenbacher ein ganz besonderer Tag war
zeigte nicht nur, dass das Gotteshaus sowohl mit Einheimischen als
auch mit Auswärtigen prall gefüllt war; zahlreiche Ministranten,
Gemeinderäte, Pfarrgemeinderäte, Vereine und Fahnenabordnungen
holten Geuppert unter den Klängen der Rechtenbacher Musikanten am
Pfarrhaus ab und zogen in einer Kirchenparade gemeinsam zur
Kirche. Auch zahlreiche Priester, die Thomas Geuppert in den
letzten Jahren auf seinem Weg begleitet haben oder mit denen er künftig
zusammenarbeiten wird, zelebrierten die Messfeier mit: Dekan
Pfarrer Hermann Becker (Dekan des Dekanats Lohr und Pfarrer von
Marktheidenfeld) Pfarrer Werner Kirchner (Bergrheinfeld), Kaplan
Norbert Thoma (Veitshöchheim), Pfarrer Robert Borawski (Veitshöchheim),
Pfarrer Stephan Frank (Pfarradministrator von Lohr und Pfarrer von
Fellen), Pfarrer i.R. Manfred Durchholz (Rechtenbach), Pfarrer
Alexander Eckert (Esselbach) und Kaplan Sebastian Herbert (Lohr).
leich zu Beginn wurde Geuppert von den Kindergartenkindern
singend begrüßt. Erzieherin Evi Warmuth wünschte dem Pfarrvikar
eine gute und erfolgreiche Zeit in der Spessartgemeinde und überreichte
im Namen der Kleinen einen gemalten Willkommens-Gruß.
„Schwere Zeiten liegen hinter den Pfarreien im Lohrer
Talkessel“, sagte Dekan Becker (Marktheidenfeld). Spätestens
als Pfarrer Thomas Eschenbacher, der zwölf Jahre in Rechtenbach tätig
war, zum Jugendpfarrer ernannt wurde und die Pfarrei im Frühjahr
verlassen hat, haben auch die Rechtenbacher die Auswirkungen des
Priestermangels zu spüren bekommen. Es folgte eine pfarrerlose
Zeit. Hier dankte Becker Pfarradministrator Stephan Frank, der von
Fellen aus immer wieder nach Rechtenbach gekommen war. „Doch nun
heißt es freuet euch. Wir alle sind nun gefragt und gefordert,
die Zukunft mitzugestalten“, sagte Becker auch im Hinblick auf
die Pfarreiengemeinschaft, die Rechtenbach künftig gemeinsam mit
weiteren Pfarreien aus dem Lohrer Talkessel bilden wird. Hier sei
die engagierte und couragierte Mitarbeit Geupperts gefragt.
Hermann Becker verlas anschließend Geupperts Ernennungsurkunde
zum Pfarrvikar von Rechtenbach und Dekanatsjugendseelsorger. Außerdem
übergab er symbolisch die Schlüssel von Tabernakel und Kirche.
Bist du der, der kommen soll oder müssen wir auf einen anderen
warten? Die Frage aus dem Evangelium, in dem Johannes der Täufer
von Jesus genau dies wissen wollte, passe zum heutigen Anlass
„wie die Faust aufs Auge“, sagte Geuppert in seiner Predigt.
Denn nun sei er Fragen ausgesetzt wie „Macht er die Aufgabe würdig?“,
„Ist er so schlagfertig und gewieft wie sein Vorgänger?“ oder
„Kann er gut auf Menschen zugehen?“ Er sei nicht der
Wunderheiler wie Jesus damals, der Blinde heilen konnte und Lahme
wieder gehen ließ. Er sei vielmehr gekommen um auf Jesus
aufmerksam zu machen. „Ich bin da um mich
mit euch im Glauben zu stärken“, sagte er und wünschte
sich, dass die Pfarrgemeinde seiner Sendung traue.
Am Ende des Gottesdienstes, der von den Rechtenbacher Musikanten,
Popcorn, der Sängerrunde und Rudi Ebel an der Orgel musikalisch
umrahmt wurde, ergriff Geuppert nochmals das Wort. In den letzten
Wochen sei sehr viel geschehen, sprach er den Umbau des
Pfarrhauses an. „Viele haben mit angepackt, es war ein enormer
Zeit- und Kraftaufwand.“ Hierfür sagte er allen Helfern danke.
Ebenso dem Pfarrgemeinderat mit Andreas Hartung an der Spitze, von
dem er viel Unterstützung erfahren habe und Pfarrsekretärin
Marga Vogeltanz, die stets die Fäden in der Hand hielt. „Es ist
ein gutes Gefühl zu wissen, du wirst erwartet“, sagte Geuppert.
Passend hierzu wurden an die Gottesdienstbesucher Faltblättchen
mit der Aufschrift „Du wirst erwartet“ verteilt. Geupperts
Erklärung: „Alle sollen wissen, ich bin als Seelsorger da. Ich
möchte ihnen das Gefühl geben dass sie bei mir gut aufgehoben
sind, dass sie zu mir kommen können wenn sie mal der Schuh drückt.
Sie sollen das Gefühl haben „Du wirst erwartet“.“
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Die pfarrerlose Zeit
ist zu Ende
Rechtenbacher begrüßten den neuen Pfarrvikar Geuppert
Rechtenbach (yvv)
Dass die Rechtenbacher gespannt auf ihren neuen Pfarrvikar
Thomas Geuppert sind, wurde spätestens durch die Grußworte
deutlich. „Die pfarrerlose Zeit ist zu Ende“, hieß
Kirchenpfleger Ewald Bartel Thomas Geuppert im Namen der
Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinde willkommen. Man sei
dankbar, dass Geuppert aus dem eher städtisch geprägten Veitshöchheim
in die kleine Gemeinde im Spessart gekommen ist. „Sie kommen in
eine Gemeinde, die sich durch Gemeinschaftssinn und großer
Spendenbereitschaft auszeichnet. Und wir werden alles tun, damit
Sie sich hier wohlfühlen“, versprach der Kirchenpfleger.
Deswegen habe man ihm in den letzten Monaten ein fast neues
Pfarrhaus errichtet. „Wir haben damit in kurzer Zeit das fast
unmögliche möglich gemacht.“ In Rechtenbach würden sich nun
viele auf Thomas Geuppert freuen, auch die Jugend. Thomas
Eschenbacher habe hier den Grundstock für eine erfolgreiche
Jugendarbeit gelegt, nun sei es an Geuppert sie weiterzuführen.
Doch bat Ewald Bartel auch, darüber nicht die älteren Bürger zu
vergessen, die sich ebenso auf ihn freuen. „Es gibt viel zu tun,
packen wirs an!“, schloss Bartel.
„Wir dürfen Gott danken, dass er uns so schnell wieder einen
Priester in den Ort gebracht hat, der noch dazu mit uns zusammen
hier wohnt“, hieß auch Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Andreas
Hartung den Pfarrer willkommen. Denn in den letzten Jahren hatten
die Rechtenbacher immer eine Frage im Hinterkopf: „Wie sieht für
uns in Rechtenbach die Zukunft aus, wenn unser Pfarrer eines Tages
gehen wird?“ Es wurden gar Stimmen laut, dass die Pfarrei nicht
mehr mit einem Priester besetzt werden sollte. Doch nun habe man
mit der Einführung Geupperts die Antwort auf all dies erhalten.
„Wenn es auf den ersten Blick auch aussehen mag, dass alles so
weitergeht wie vorher, gibt es doch entscheidende Punkte an denen
wir sehen können, dass sich doch einiges geändert hat. Am
deutlichsten können wir dies erkennen an der Tatsache, dass Sie
nicht unser Pfarrer sind. Vikar heißt Vertreter. Sie Vertreten
also den Pfarrer, der der Pfarrer von Lohr sein wird, in unserer
Gemeinde“, sagte Hartung und wünschte Geuppert einen guten
Start bei der Arbeit auf der „Baustelle Kirche“.
Nach dem eineinhalbstündigen Einführungsgottesdienst von
Pfarrvikar Thomas Geuppert hatten die Rechtenbacher Gelegenheit,
den Pfarrer persönlich kennenzulernen. Hierfür hatte der
Pfarrgemeinderat einen Stehempfang im Pfarrheim organisiert. Bürgermeister
Helmut Geist war sich dort sicher: „Sie werden sich hier sehr
wohlfühlen. Sie treffen auf eine kleine aber rührige
Gemeinde“, begrüßte er Geuppert. Die Rechtenbacher seien schon
ein „Völkchen“, seien etwas besonderes. „Aber das werden
Sie noch feststellen“, versprach der Rathauschef. Damit Geuppert
sich einen Überblick über seinen Wohnort verschaffen kann, hatte
Geist ihm eine Chronik mitgebracht.
Die Lacher auf seiner Seite hatte der Rektor der Lohrer
Grundschule, Lothar Ködel. Mit „Du wirst erwartet“ habe
Geuppert ein sehr gutes Stichwort im Gottesdienst gegeben. „Du
wirst erwartet, bereits am Montagfrüh“, verwies Ködel auf
Thomas Geupperts Schuldienst.
Als Vertreter der örtlichen Vereine hieß Manfred Heuer den
Pfarrvikar willkommen. Sowohl für die Rechtenbacher als auch für
Thomas Geuppert selbst sei die Zeit der Erwartung nun vorbei:
„Heute am Tag der Freude haben wir einen neuen Pfarrer.“ Wenn
man eine neue Stelle antrete, kämen natürlich auch Erwartungen
auf einen zu. „Unsere Erwartungen an ihn sind, dass er sich
schnell hier einlebt, sich wohlfühlt und bald richtig dazugehören
wird.“ Lediglich ein Problem gebe es: „Sie sind zwar
Pfarrvikar aber in Rechtenbach werden Sie bestimmt immer nur „de
Ha Porrer“ sein.“
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